Flurin Schnyder spielt auch im Sprint seine überragende Form aus und erreicht im dritten Rennen mit der Silbermedaille sein drittes Edelmetall! Bei der Elite zeigte Silas Hotz mit einem 12. Rang seine bisher beste Leistung. Simon Brändli allerdings hatte viel Pech und crashte mit einem Mitkonkurrenten

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Flurin Schnyder im Zielenlauf des Sprintes
Das Podest der Junioren lädt geradezu zu einer kleinen Namenskunde ein: wie schon in der Langdistanz dominierte der Schwede Felix Silver, der wohl buchstäblich glücklich sein dürfte, seinem Namen mit seiner Goldmedaille nur zur Hälfte gerecht worden zu sein. Auch Flurin Schnyder glänzte mit erneuten Edelmetall und darf prächtiger Laune sein. Und der Tscheche Matej Tuma schliesslich kann seine Bronzemedaille nach seinem vierten Rang in der Mitteldistanz als Geschenk Gottes annehmen.

Schnyder mischte von Anfang an an der Spitze mit. Nach zehn Minuten und der Hälfte des Rennens lag er gar mit 12 Sekunden in Führung. "Ich startete sehr gut im ersten Teil den ich dank Streetview beinahe auswendig kannte. Auch im eher einfachen Waldteil konnte ich die Beine mühlen lassen" meinte Schnyder. Im zweiten Teil verlor er auf den späteren Sieger noch 30 Sekunden. "Nach dem Kartenwechsel hatte ich etwas Mühe bei den Posten 16-18. Nach einem Umweg vom Posten 16 weg, dem Erwischen eines falschen Wegs zu Posten 17 sind ja aller guten Dinge Drei und so bin ich zu Posten 18 noch um die längere Seite des Hauses gefahren".  Dennoch verteidigte er den zweiten Rang und genoss verständlicherweise seinen erneuten Medaillengewinn. "Ja, es ist unglaublich, dass es schon wieder aufs Podest gereicht hat, und ich freue mich schon auf den morgigen Massenstart". Und wir mit ihm!

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Silas Hotz nach dem Zuschauerposten unterwegs zu seiner WM-Bestleistung
Im Rennen der Elite Männer zeigte Silas Hotz seine bisher solideste Leistung und verpasste mit seinem 12. Rang die Top-Ten nur gerade um 10 Sekunden. "Ich bin ziemlich zufrieden mit dem 12. Platz und meiner WM-Bestleistung. Mein grösster Zeitverlust war wahrscheinlich mangelnder Fluss im Kartelesen/Fahren. Aber nicht, weil es mir nicht gut gelang, sondern weil ich es einfach (noch) nicht besser kann. Heute war ein toller Tag für mich". Hotzs' Leistung wäre aber wohl auch rangmässig noch besser honoriert worden, wären da nicht die aussergewöhnlichen Leistungen des tschechischen und des finnischen Teams. Die Tschechen feierten mit Kristof Bogar, dem Mitteldistanzweltmeister, und Vojtech Stransky einen Doppelsieg und brachten weitere zwei Läufer unter die ersten Zehn. Dabei wurden sie sogar noch von den Finnen übertroffen, welche zwar ihren besten Fahrer "nur" auf Rang 5 brachten, aber dennoch fünf Fahrer in die Top-Ten. Als einziger konnte der Este Lauri Malsroos mit seiner Bronzemedaille in die Phalanx der Tschechen und Finnen eindringen (wobei, und hier wären wir wieder bei der Namenskunde, auch Malsroos mit seinem Vornamen eine Nähe zu Finnland wohl nicht abzusprechen ist).

Adrian Jäggi zeigte ebenfalls ein gutes Rennen und klassierte sich als 19. gerade noch in den Top-Twenty. Nach Angaben auf den Sozialen Medien kämpfte er ein wenig mit dem Tempo im nicht so interessanten Mittelteil. Nichtsdestotrotz war Jäggi mit dem Rennen in seiner am wenigsten geliebten Disziplin zufrieden.

Noah Rieder konnte heute seine Stärke im Sprint, welche ihn noch als Junior ausgezeichnet hatte, nicht ganz ausspielen und klassierte sich im 38. Rang.

Simon Brändli, welcher nach der ersten Zwischenzeit noch auf dem 5. Zwischenrang gelegen hatte, erschien bis zum Schluss nicht mehr auf den Bildern des Livestreams. Wie sich herausstellte hatte er einen unglücklichen Zusammenstoss mit einem Konkurrenten und beschreibt die Situation wie folgt: "Ich bin gut ins Rennen gekommen, hatte dann aber in der Abfahrt zu Posten 11 einen frontalen Zusammenstoss mit Vojtech Ludvik (siehe auch GPS). Sein Bike hat Totalschaden, uns beiden geht es jedoch bis auf einige schmerzhafte Prellungen gut". Damit ist die WM für Brändli bisher sicher noch nicht so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hat. Eine letzte Chance bietet sich dem Winterthurer morgen mit dem Massenstart. Hoffen wir, dass er sich gut von seinem Missgeschick erholt und wünschen auch von dieser Seite gute Besserung.

Das Damenteam mit Ursina Jäggi (29.), Arianna Arpagaus (42.) und Lena Hofer (45.) klassierten sich allesamt im zweiten Teil des Feldes, wobei aber vor allem Lena Hofer einen starken zweiten Abschnitt zeigte.

Zu den Liveresults und GPS

(Text: Thomas Bossi, Bilder: Katrin Remund Schnyder)