Sowohl die U17-Frauen mit Natalja Niggli, Eliane Deininger und Lea Widmer als auch die U17-Herren mit Severin Müller, Corsin Boos und Nicola Müller holten sich zum Abschluss der Jugend-EM die Bronzemedaille.

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Eliane Deininger, Lea Widmer und Natalja Niggli
Bei den Frauen startete Natalja Niggli sehr gut und konnte mit der Spitzengruppe mitlaufen. «Doch bereits ab dem ersten Posten war ich alleine und dies fürs ganze Rennen», erklärte die im französischen Jura wohnhafte Schweizerin. Nach einem fehlerfreien Lauf konnte sie auf dem zweiten Platz liegend mit gut zwei Minuten Rückstand auf die Sprint-Vizeeuropameisterin Marina Vyatkina (Russland) an Eliane Deininger übergeben. Dieser gelang es sehr gut mit dem Druck umgehen, als Zweite auf die Strecke gehen zu dürfen. «Mein Lauf war technisch einwandfrei, bei den Aufstiegen konnte ich jedoch einfach nicht richtig mithalten», so die St. Gallerin zu ihrem Lauf. Sie musste zwar die Finnin passieren lassen, konnte den Rückstand auf die Spitze aber etwas verkleinern. Schlussläuferin Lea Widmer startete etwas nervös ins Rennen, weshalb sie einige kleine Fehler machte. Sie fühlte sich aber physisch gut und konnte so wieder etwas Zeit gut machen. Insgesamt hatte die Zürcherin aber gegen die beiden führenden Konkurrentinnen – beide bereits je dreifache Medaillengewinnerinnen dieser Jugend-EM – ein hartes Los. Sie konnte den dritten Rang aber halten. «Heute mit einer Medaille abzuschliessen und sich zusammen zu freuen, ist der perfekte Abschluss einer tollen Woche», freute sich Deininger stellevertretend fürs ganze Team über den Medaillengewinn.

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Severin Müller, Corsin Boos und Nicola Müll
Bei den Jugendläufern reihte sich Severin Müller nach dem Massenstart weit vorne ein und konnte gut mithalten. Nachdem er zu Beginn eine etwas weitere Gabelung hatte, verlor er etwas den Anschluss an die Spitze. «Nach dem Übergang wählte ich eine andere Route und war beim nächsten Posten plötzlich an der Spitze», erzählte der Thuner. «Diese konnte ich bis ins Ziel halten.» Überraschend übergab er deshalb als Erster eine Zweiergruppe, die sich eine Minute vor den Verfolgern abgesetzt hatte. Corsin Boos verlor bereits zu Beginn nach einer anderen Gabelung den Anschluss zum Finnen. «Als dann der Russe in einem Höllentempo an mir vorbeizog, konnte ich kurz anhängen, musste ihn aber dann bald ziehen lassen», erklärte der Luzerner. Boos musste zwar Russland und Finnland vorbeiziehen lassen, konnte aber den Vorsprung auf Platz vier deutlich vergrössern. Der frischgebackene dreifache Jugendeuropameister Nicola Müller startete sehr gut und konnte schnell zum Finnen aufschliessen. «Nach dem Überlaufposten habe ich dann angegriffen und konnte den Finnen auf 20 Meter distanzieren», erklärte der Einsiedler die entscheidenden Momente im Kampf um Silber und Bronze. «Leider hat die Touchfree-Einheit am zweitletzten Posten meinen Batch zuerst nicht registriert. Deshalb musste ich nochmals umkehren und der Finne konnte an mir vorbeiziehen.» So ging der Kampf um Silber zwar knapp verloren, die Schweizer freuten sich trotz sehr über die Bronzemedaille.

Die Junioren-WM-Staffel mit Noel Boos, Lars Beglinger und Lukas Deininger konnte leider wegen eines Fehlstempels nicht klassiert werden. Noel Boos startete gut und konnte mit der Spitze mitlaufen. Nach einem kleinen Fehler und einer schlechten Scooterspur verlor er zwar den Anschluss, weil er danach aber sauber lief und noch über viel Kraft verfügte, konnte er wieder Zeit gut machen. Auf dem sechsten Nationenrang übergab er an Lars Beglinger. «Ich habe keine Fehler gemacht und nahm effiziente Routen, welche nicht unbedingt offensichtlich waren», so der Freiburger. «Physisch fühlte ich mich ebenfalls gut.» An siebter Stelle übergab er an Lukas Deininger, welcher heute seinen 18. Geburtstag feierte. Der St. Galler hätte noch zwei Plätze gut gemacht, stempelte aber einen falschen Posten und war deshalb nicht klassiert.
Trainer Rolf Friederich durfte sich zum Abschluss der Nachwuchstitelkämpfe nochmals über zwei Medaillen freuen: «Zwei Bronzemedaillen bei den Jugendbewerben, was für ein Abschluss einer sehr erfolgreichen Wettkampfwoche! Den Grundstein legten die beiden Startläufer, die mit den besten im Zielgelände übergeben konnten. Auf den jeweils zweiten Strecken konnte die gute Ausganslage gehalten werden, bevor mit Lea und Nicola die erfolgreichsten Athleten dieser Woche auf die Schlussstrecke gingen. Die Juniorenstaffel zeigte ebenfalls ein gutes Rennen und konnte mit den fünf besten Nationen mithalten, leider erwischte Lukas Deininger einen falschen Posten.»
(Text Annetta Schaad, Fotos Christian Aebersold)

Rangliste: http://www.skio2016.at/eysoc-2016 und http://www.skio2016.at/jwsoc-2016 
Fotos der ganzen EM-Woche: http://www.swiss-orienteering.ch/de/medien/medienfotos/medienfotos-2016.html