Im einem packenden Verfolgungsrennen an der Weltcupfinalissima im Estland läuft Nicola Müller souverän auf den dritten Rang. Gion Schnyder und Eliane Deininger machen je zehn Plätze gut und laufen beide auf Rang 7. 

Nicht einmal am estnischen Unabhängigkeitstag zeigte sich die Sonne über dem kleinen Dorf Haanja mit weniger als 200 Einwohnerinnen und Einwohner, wo an diesem Wochenende die letzten drei Rennen des Ski-OL-Weltcups stattfinden. Zum ganzen Nebel war es dann auch noch richtig nass. Auf den schon eisigen Spuren lagen teils grosse Wasserlachen, welche das Wachspersonal vor Herausforderungen stellten. Enorm spannende Gabelungen und anspruchsvolle Routenwahlen sorgten aber für spannende und faire Entscheidungen.

Harter Zielsprint reicht zum dritten Rang
Nicola Müller konnte früh zum Vortagessieger Niklas Ekström aufschliessen. Gegen Ende des Rennes wuchs die Gruppe auf vier Personen ab, bis sich Niklas Ekström entscheidend absetzen konnte. In einem harten Zielsprint verpasst Nicola zwar den zweiten Rang, konnte aber den dritten Rang gegen den frischgekrönten vierfachen Weltmeister Jörgen Baklid verteidigen. Hinter dieser Gruppe zeigte sich ebenfalls ein packendes Rennen mit vielen Umplatzierungen im Klassement aufgrund von Fehlern und exotischen Routenwahlen. Gion Schnyder spielte seine Routine und konnte gerade zu Beginn des Rennens viele Platzierungen gewinnen.

Der siebte Rang des in der Surselva lebenden Zürchers ist als Erfolg zu werten, war die laufende Saison von wechselhaften Resultaten geprägt. Sein Interview im Ziel war für die internationalen Zuschauenden im Livestream leider schwer zu dechiffrieren, gab er dieses doch astreinem estnisch. Schnyder lebte in den letzten Jahren immer wieder in Estland und ist mit der estnischen Ski-OL-Läuferin Daisy Kudre-Schnyder, die heute den dritten Rang belegte, verheiratet.

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Gion Schnyder macht zehn Ränge gut und läuft auf Platz 7 im Verfolgungsrennen. 

Zwei weitere Schweizer zeigen stabile Leistungen und klassieren sich in den Top 20. Gian-Andri Müller läuft auf den 17. Rang, gleich hinter ihm klassiert sich Corsin Boos.

Eliane Deininger macht es Gion Schnyder nach
Wie Gion Schnyder gelingt auch Eliane Deininger, wie schon an der WM in Österreich, eine fantastische Aufholjagd. Für Deininger reichte diese Aufholjagd heute zu einem siebten Rang. Zum letzten Posten gab es in ihrer Gruppe plötzlich orientierungstechnische Unsicherheiten und Deininger nahm Tempo raus. Das Trio mit zwei Finninen kam zusammen zum letzten Posten. Eliane musste sich Maria Hoskari geschlagen geben, konnte auf den letzten Metern aber noch Nina Kärnä überholen. Zweitbeste Schweizerin wird Delia Giezendanner mit Rang 24, der Sieg geht an die Norwegerin Anna Ulvensoen. Diese lieferte sich ebenfalls ein packendes Finish gegen die Schwedin Magdalena Olsson. letztere stürzte unglücklichst auf dem Weg zum letzten Posten und Ulvensoen konnte an ihr vorbeiziehen.

Morgen geht die Weltcupsaison und die U23-WM mit einem Mitteldistanzrennen zu Ende. Das heutige Rennen zählte nicht als U23-WM. Die Rennen können auf https://wcup2024.peko.ee/ verfolgt werden, der IOF überträgt die Rennen kostenpflichtig.

Text: Lukas Deininger, Foto: Reigo Teervalt